Burghof (Königswinter) Inhaltsverzeichnis Lage | Geschichte | Literatur | Weblinks | Einzelnachweise | NavigationsmenüCommons: Burghof (Königswinter)Historische Ansichten des BurghofsDer Burghof erwacht zu neuem LebenTopographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen87Text der Unterschutzstellung der Unteren DenkmalbehördeGemeindelexikon für das Königreich PreußenFamilie Streve-Mülhens kauft den Burghof in KönigswinterAm Drachenfels soll ein Restaurant entstehenSanierung des Burghofs kann beginnen300.000 Euro für den BurghofMarc Asbeck kauft das frühere AusflugslokalAsbeck will das Traditionshaus privat nutzenMarc Asbeck will Burghof in Königswinter verkaufen50° 40′ 4,8″ N, 7° 12′ 37,1″ O

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Burghof (2013)




Burghof, Luftaufnahme (2015)


Der Burghof am Drachenfels in Königswinter, einer Stadt im nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis, geht auf einen Wirtschaftshof der Burggrafen von Drachenfels zurück. Er steht als Baudenkmal unter Denkmalschutz.[1]




Inhaltsverzeichnis





  • 1 Lage


  • 2 Geschichte


  • 3 Literatur


  • 4 Weblinks


  • 5 Einzelnachweise




Lage |


Der Burghof liegt auf etwa 210 m ü. NHN, 250 m südöstlich von Schloss Drachenburg sowie etwa 300 m nördlich und 110 Höhenmeter unterhalb der Burgruine Drachenfels. Am Burghof führt ein Verbindungsweg zwischen dem Eselsweg und der asphaltierten Drachenfelsstraße vorbei, der als Aufstieg zum Berggipfel genutzt wird.



Geschichte |


Der Burghof soll bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen und diente ursprünglich der Versorgung der Burgen Drachenfels und Wolkenburg. Letztere verfiel bereits im 16. Jahrhundert, die Burg Drachenfels war schon vor ihrer Zerstörung in den 1630er-Jahren nicht mehr bewohnt. Urkundlich in Erscheinung trat der Burghof erstmals 1666 im Taufregister der Königswinterer Pfarrkirche St. Remigius. Bereits 1811 wurde er als Wein- und Kaffeewirtschaft genutzt.[2] 1828 verzeichnete er 16 und 1843 neun Einwohner.[3][4] Seinerzeit galt er als Treffpunkt der Bonner Studentenschaft.[5] 1854 ging der Burghof in den Besitz von Ferdinand Hoffmann, eines Emigranten nach Amerika über. Er weitete den landwirtschaftlichen Betrieb bei Schließung der Gastwirtschaft wesentlich aus, unter anderem auf den Getreide- und Weinanbau, und verband ihn 1862 mit dem nahegelegenen Gut Elsigerfeld (heute „Milchhäuschen“). Außerdem ließ er auf dem Grundstück einen Pavillon mit Rheinblick erbauen und die Außenanlagen durch Pflanzung von Esskastanien und eines Mammutbaums neu gestalten.


1881 erwarb Stephan von Sarter, Erbauer des gegenüberliegenden und 1884 fertiggestellten Schloss Drachenburg, den Burghof. Er nutzte ihn als repräsentativen Wohnsitz, 1885 war er von acht Menschen bewohnt.[6] Die Gastwirtschaft wurde 1895 wiedereröffnet, zum Abriss kamen im Jahr darauf für einen neuen Pferde- und Kuhstall ein Gebäude an der Hangseite sowie 1900 eine Scheune.[5] Sarters Erbe und Neffe, Jakob Hubert Biesenbach (1870–1947), ließ das Hauptgebäude des Burghofs 1904 nach erfolgtem Abbruch als Berghotel im Schweizerstil neu aufbauen, wobei die dem 19. Jahrhundert entstammenden Wirtschaftsgebäude aus Backstein erhalten wurden. In der Zeit des Nationalsozialismus diente Schloss Drachenburg und zugleich auch der Burghof ab Winter 1941/42 als Adolf-Hitler-Schule.[7] Er blieb bis Mitte der 1980er-Jahre hinsichtlich der Besitzverhältnisse mit Schloss Drachenburg verbunden. Seitdem 1989 die Konzession für das Hotel erlosch, ist das Gebäude leerstehend und befindet sich im Verfallsprozess, auch nach einem neuerlichen Besitzerwechsel im Jahre 2004.[8] Ein weiterer Verkaufsversuch für eine gastronomische Nutzung nach erfolgter Sanierung startete im Frühjahr 2013.[9][10] Im November 2014 bewilligte der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages 300.000 Euro aus Mitteln des „Denkmal-Sonderprogramms“ für die Sanierung des Burghofs.[11] Im Februar 2016 erwarb der Bonner Immobilienunternehmer Marc Asbeck den Burghof.[12] Er plante zunächst, ihn nach einer Sanierung privat zu nutzen und ihn möglicherweise auch für öffentliche Veranstaltungen freizugeben.[13] Derzeit beabsichtigt Asbeck, die noch immer nicht sanierte Immobilie wieder zu verkaufen und ist dazu unter anderem mit der NRW-Stiftung im Gespräch (Stand: Juli 2018). Auch ein Abbruch des Hauptgebäudes wird nunmehr in Erwägung gezogen.[14]


Die Eintragung des Burghofes in die Denkmalliste der Stadt Königswinter erfolgte am 18. November 1997.[1]





„Als Hotel wurde der Burghof 1904 in gediegenem Landhausstil neu errichtet. Asymmetrie und ausgebautes Dachgeschoß mit Giebeln, Gauben und Zierfachwerk sind charakteristische Merkmale und sollen einen ‚altdeutschen gemütlichen Gasthauscharakter‘ vermitteln.“




Angelika Schyma (1992)[15]:55



Literatur |



  • Angelika Schyma: Stadt Königswinter. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Denkmäler im Rheinland, Band 23.5.) Rheinland-Verlag, Köln 1992, ISBN 3-7927-1200-8, S. 55, 123.


Weblinks |



 Commons: Burghof (Königswinter) – Sammlung von Bildern


  • Historische Ansichten des Burghofs (Memento vom 28. Februar 2016 im Internet Archive), Virtuelles Heimatmuseum Ittenbach


Einzelnachweise |



  1. ab Denkmalliste der Stadt Königswinter, Nummer A 82


  2. Karl Josef Klöhs: Der Burghof erwacht zu neuem Leben (Memento vom 25. Mai 2005 im Internet Archive) (PDF; 296 kB). In: rheinkiesel. Magazin für Rhein und Siebengebirge, 9. Jahrgang Februar 2005, S. 6/7


  3. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen, Nicolai, 1830, Seite 290


  4. Königliche Regierung zu Cöln: Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichnis sämmtlicher Ortschaften des Regierungs-Bezirks Cöln, Cöln 1845, S. 87.


  5. ab Text der Unterschutzstellung der Unteren Denkmalbehörde, Die Bad Honnefer Wochenzeitung


  6. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen (PDF; 1,5 MB), Band XII Provinz Rheinland, Verlag des Königlich statistischen Bureaus (Hrsg.), 1888, S. 116.


  7. Ansgar Sebastian Klein: Aufstieg und Herrschaft des Nationalsozialismus im Siebengebirge. Klartext Verlag, Essen 2008, ISBN 978-3-89861-915-8, S. 573 (zugleich Dissertation Universität Bonn, 2007). 


  8. Familie Streve-Mülhens kauft den Burghof in Königswinter, General-Anzeiger, 21. November 2004


  9. Am Drachenfels soll ein Restaurant entstehen, General-Anzeiger, 1. März 2013


  10. Sanierung des Burghofs kann beginnen, General-Anzeiger, 4. April 2013


  11. 300.000 Euro für den Burghof, General-Anzeiger, 7. November 2014


  12. Marc Asbeck kauft das frühere Ausflugslokal, General-Anzeiger, 5. März 2016


  13. Asbeck will das Traditionshaus privat nutzen, General-Anzeiger, 15. März 2016


  14. Marc Asbeck will Burghof in Königswinter verkaufen, General-Anzeiger, 20. Juli 2018


  15. Angelika Schyma: Stadt Königswinter. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Denkmäler im Rheinland, Band 23.5.)

50.6680117.210292Koordinaten: 50° 40′ 4,8″ N, 7° 12′ 37,1″ O







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