Merklinghausen (Attendorn) Geografie | Geschichte | Einzelnachweise | Navigationsmenü51° 6′ 35″ N, 7° 51′ 35″ OEinwohnerstatistik der Stadt Attendorn (Stand: 30. Juni 2018)
Ort im Kreis OlpeOrtsteil von AttendornErsterwähnung 1413
WohnplatzAttendornKreis OlpeNordrhein-WestfalenErlenPapiermühlePetersburgIhneBahnstrecke Finnentrop–OlpeAmt WaldenburgGogerichtKirchspielBauerschaftAlbringhausenListerscheidWamgeSchatzungsregisterGoldguldenKloster EwigwüstDroste zu ErwitteArnsbergbelehntSondernLehenAmt AttendornAttendorn-LandAlbringhausenAttendornBerlinghausenBeukenbeulBiekhofenBiggenBorghausenBremge bei EnnestBremge/BiggeseeBürbergDahlhausenDünschedeEbbe, ForsthausEbbelinghagenEichenEnnestErlenEwigFernholteHebbergHeldenHofkühlHohen HagenHolzwegJäckelchenKesebergKeuperkusenKraghammerLichtringhausenListerscheidMecklinghausenMerklinghausen (Attendorn)MilstenauNeuenhofNeu-ListernohlNiederheldenNuttmeckePapiermühlePetersburgRauterkusenRautersbeulRepeRieflinghausenRölleckenRoscheidSchnellenbergSankt ClaasSilbeckeUelhofVoßsiepenWamgeWeltringhausenWeschedeWeusteWindhausenWörmge
Merklinghausen (Attendorn) Stadt Attendorn 51.1098437.859805Koordinaten: 51° 6′ 35″ N, 7° 51′ 35″ O | ||
---|---|---|
Einwohner: | 10 (30. Jun. 2018) | |
Postleitzahl: | 57439 | |
Vorwahl: | 02722 | |
Lage von Merklinghausen (Attendorn) in Nordrhein-Westfalen | ||
Blick auf den Wohnplatz Merklinghausen |
Merklinghausen ist ein Wohnplatz der Stadt Attendorn im Kreis Olpe (Nordrhein-Westfalen) und hat 10 Einwohner.[1]
Geografie |
Merklinghausen liegt südwestlich des Kernortes Attendorn. Nachbarortsteile sind südwestlich Erlen, westlich Papiermühle und Petersburg im Osten. Höchste Erhebung im Norden der Birkeshardt (425 m). Durch den Ort fießt die Ihne und führen die Ihnestraße (L 539) und die Bahnstrecke Finnentrop–Olpe.
Geschichte |
Im 14. Jahrhundert gehörte der Schultenhof in Merklinghausen dem adeligen Haus Ewig. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Hof im Jahre 1413, als die Attendorner Bürgerin Alike Koken dem Hannes zu Merklinghausen für 26 Gulden eine Pfandschaft an einem Stück Land zu Ewig verkauft. 1559 wird in Merklinghausen ein neu aufgebauter Hammer erwähnt. In zwei Verkaufs-Urkunden von 1580 werden die Eheleute Caspar und Cecilia zu Merkelinchusen genannt. 1628 vergleichen sich Friedrich Mähler zu Spedinghausen und die von Heggen über den Hammer zu Mercklinghausen. 1631 löst Caspar von Heggen den Schultenhof zu Merklinghausen von Cornelius Zeppenfeldt gegen Erstattung von 800 Rtl. wieder ein.[2]
Nach einer neueren Untersuchung der Ortsnamen des Kreises Olpe ist der Namensbestandteil „inghusen“ (neuhochdeutsch: -hausen) an den Personalnamen-Stamm „Marka“ (altsächsisch: Grenze, Grenzmark, Gebiet) anzuschließen. Unter Berücksichtigung der in den Kosenamen „Markilo“ abgewandelten Form wird als Deutung des Ortsnamens vorgeschlagen „bei den Häusern der Leute des Markilo“.[3]
Politisch gehörte Merklinghausen ehemals zum Amt Waldenburg und im Gogericht und Kirchspiel Attendorn zur Bauerschaft Albringhausen, der auch umliegende Orte wie Papiermühle, Listerscheid, Wamge u. a. angehörten. Im Schatzungsregister von 1543 wird in der Burschafft Ailberinghausen mit 26 Steuerpflichtigen ein Johann Butte zu Merklinghaußen mit einer Abgabe von einem Goldgulden genannt.[4]
Nach dem Rentenbuch gab es hier im 17. Jahrhundert zwei Güter; Das vorderste Gut und Das obere Gut. Das vorderste war ein großes Gut und gehörte dem Kloster Ewig; gekauft 1680 als der Hof noch wüst war von der Adelsfamilie von Droste zu Erwitte. 1755 wurde das Gut „In den Erlen“ genannt, bewirtschaftet Ende des 18. Jahrhunderts von Kaspar Schneider. In den 1870er Jahren wanderte die Familie Schneider nach Amerika aus.
Das obere Gut war ein Kötterhof, „Büchten Gut“ genannt, und gehörte ebenfalls dem Kloster Ewig. Es war am 10. September 1676 auch von der Adelsfamilie von Droste zu Erwitte gekauft worden. Im 18. Jahrhundert wird dieses Gut nicht mehr erwähnt. Das Kloster scheint ihren gesamten Besitz in Merklinghausen zu einem großen „Gut Erlen“ vereinigt zu haben.[5] Gutsbesitzer war ab Ende des 19. Jahrhunderts der Landwirt Josef Marcus. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde der Hof aber aufgegeben und der Grundbesitz aufgeteilt.
Der an der Ihne bei Merklinghausen gelegene Hammerplatz, zeitweise in Besitz des Klosters Ewig, wird 1760 an Ferd. Anton Ludger Bischopnick, Arnsberg, verliehen. 1778 belehnt an Franz Sommer aus Sondern.[6] Um 1800 als Stabhammer mit drei Feuern bezeichnet. Nach langem Stillstand, wurden dort zuletzt bis in die 1880er Jahre Kleineisenwaren von der Attendorner Firma A.A. Ursell hergestellt.[7] Am Birkeshardt gab es 1791 eine Bleigrube, ein Lehen des Christoph Schütz aus Papiermühle.[8]
In ihrer Blütezeit von 1875 bis 1925 spielte im unteren Ihnetal die Steinindustrie eine große Rolle. Aus den Steinbrüchen um Merklinghausen wurden Schotter, Pflaster- und Mauersteine gefördert. Belegt auch durch die vielen Namen mit der Berufsbezeichnung Steinbrucharbeiter in den damaligen Adressbüchern. Der ehemalige Steinbruch am Birkeshardt ist heute ein geschützter Landschaftsbestandteil „Bigge-Steilhang Merklinghausen“.
Im Jahre 1936 hatte Merklinghausen 5 Wohnhäuser mit 13 Haushaltungen und 50 Einwohner.[9] Das Adressbuch von 1956 führt in Merklinghausen die Namen „Barth (2 Personen), Christes, Exner, Glasow, Kröger (4), Lichterkus, Maroski, Müller, Neuhaus, Pitschner, Schmidt (3), Schrutek, Sondermann, Stump, Vandreyer und Vogelsang (4)“.[10] 1988 hatte der Ort 32 Einwohner.[11]
Heute befindet sich an Bahnstrecke und Ihne die Firma Kröger Stahlumformung GmbH (Gesenkschmiede, gegr. 1884).
Ab 1819 gehörte Merklinghausen im Amt Attendorn zur Gemeinde Attendorn-Land, bis die Gemeinde 1969 in die Stadt Attendorn eingegliedert wurde.
Einzelnachweise |
↑ Einwohnerstatistik der Stadt Attendorn (Stand: 30. Juni 2018), abgerufen am 4. August 2018.
↑ Norbert Scheele (Hrsg.): Regesten des ehemaligen Klosters Ewig, Olpe 1963, Urk 27 Seite 7, Urk 322, Urk 380 und 381, Urk 487, Urk 496
↑ vgl. im Einzelnen Michael Flöer: Die Ortsnamen des Kreises Olpe. Westfälisches Ortsnamensbuch (WOB), Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2014, S. 175 und 176
↑ Schatzungsregister von 1543, Seite 68 [1]
↑ Julius Pickert: Die Bauernhöfe des Attendorner Kirchspiels im 17. Jh., in: Heimatblätter des Kreises Olpe, 4. Jhg. 1926/27, Seite 30/31
↑ LWL Montanwesen im Herzogtum Westfalen, Regesten 1700–1799, Internet-Portal „Westfälische Geschichte“
↑ Franz Sondermann: Geschichte der Eisenindustrie im Kreise Olpe, Münster 1907, Seite 72
↑ LWL Montanwesen im Herzogtum Westfalen, Verzeichnis der Bergwerke, Internet-Portal „Westfälische Geschichte“
↑ Amtliches Einwohnerbuch des Kreises Olpe 1938, Amt Attendorn, Seite XV
↑ Heimatadressbuch Landkreis Olpe, Münster 1956, Abschnitt Gemeinde Attendorn-Land, Seite 159
↑ Attendorn – Gestern und Heute, Verein für Orts- und Heimatkunde Attendorn e.V., Nr. 14 (1990), Seite 15/16
.mw-parser-output div.NavFrameborder:1px solid #A2A9B1;clear:both;font-size:95%;margin-top:1.5em;min-height:0;padding:2px;text-align:center.mw-parser-output div.NavPicfloat:left;padding:2px.mw-parser-output div.NavHeadbackground-color:#EAECF0;font-weight:bold.mw-parser-output div.NavFrame:afterclear:both;content:"";display:block.mw-parser-output div.NavFrame+div.NavFrame,.mw-parser-output div.NavFrame+link+div.NavFramemargin-top:-1px.mw-parser-output .NavTogglefloat:right;font-size:x-small