Paul Häfliger Inhaltsverzeichnis Leben | Literatur | Weblinks | Einzelnachweise | NavigationsmenüWollheim Memorial – Biografie Paul HäfligerDokumente von und über Häfliger, PaulWollheim MemorialHäfliger, Paul
Verurteilte Person (Nürnberger Prozesse)Person (I.G. Farben)SchweizerDeutscherGeboren 1886Gestorben 1950Mann
19. November1886Steffisburg15. November1950Mühlheim am MainI.G. FarbenKriegsverbrecherBernbolivianischenGeneralkonsulsNeuchâtelGriesheim-ElektronGriesheimErsten WeltkriegesBerlinI.G. Farbenindustrie AGBundesratHonorarkonsulKriegsverdienstkreuzUS-ArmyNürnberger ProzesseI.G.-Farben-ProzessNorsk-Hydro
Paul Friedrich Häfliger (in der Literatur teils als Paul Häflinger bezeichnet; * 19. November 1886 in Steffisburg; † 15. November 1950 in Mühlheim am Main) war im Vorstand der I.G. Farben und verurteilter Kriegsverbrecher.
Inhaltsverzeichnis
1 Leben
2 Literatur
3 Weblinks
4 Einzelnachweise
Leben |
Nach dem Schulbesuch in Bern absolvierte Häfliger, Sohn des bolivianischen Generalkonsuls Johann Friedrich Häfliger, von 1903 bis 1905 die Ecole de Commerce Supérieure in Neuchâtel. Nachdem er bei mehreren Unternehmen im kaufmännischen Bereich tätig war, wurde er Verkaufskorrespondent bei dem Chemieunternehmen Griesheim-Elektron und erreichte dort 1924 die Position eines stellvertretenden Werksleiters in Griesheim. Während des Ersten Weltkrieges leitete er ab 1915 die Kriegssäure-Kommission in Berlin.[1]
Nachdem sich die Chemische Fabrik Griesheim-Elektron 1925 der I.G. Farbenindustrie AG anschloss, übernahm er die Verkaufsleitung für Schwerchemikalien. Ab 1926 war er stellvertretendes Vorstandsmitglied und ab 1938 ordentliches Vorstandsmitglied der I.G.-Farben und gehörte dort dem Kaufmännischen und Chemischen Ausschusses an.[1] Gleichzeitig wurde er vom schweizerischen Bundesrat am 1. Februar 1934 zum Honorarkonsul in Frankfurt ernannt. Am 30. April 1938 reichte Häfliger seine Démission ein.[2]
Häfliger, verheiratet und Vater dreier Kinder, wurde 1941 deutscher Staatsbürger. Das Kriegsverdienstkreuz (KVK) erster Klasse wurde ihm 1942 verliehen.
Nach Kriegsende wurde Häfliger 1945 und ein weiteres Mal 1947 von der US-Army festgenommen und während der Nürnberger Prozesse im I.G.-Farben-Prozess mit 22 weiteren Beschuldigten angeklagt. Am 30. Juli 1948 erfolgte seine Verurteilung zu zwei Jahren Haft wegen „Plünderung und Raub“ in Norwegen. In der Urteilsbegründung wurde folgendes zur Verurteilung Häfligers angeführt:
„Häfliger war […] an den Plänen zur Spoliation von Norwegen in strafbarer Weise beteiligt […] Wir sind bedenkenfrei davon überzeugt, daß Häfliger auf Grund seiner umfangreichen Tätigkeit in dieser ganzen Angelegenheit gewußt hat, daß die Norsk-Hydro gegen den Willen und ohne die Zustimmung der Eigentümer gezwungen wurde, sich an diesem Projekt zu beteiligen, das die Benutzung ihrer Fabriken zugunsten der feindlichen Rüstung während einer militärischen Besetzung vorsah..“[1]
Literatur |
- Jens Ulrich Heine: Verstand & Schicksal: Die Männer der I.G. Farbenindustrie A.G. (1925–1945) in 161 Kurzbiographien. Verlag Chemie, Weinheim 1990, ISBN 3527281444.
Weblinks |
- Wollheim Memorial – Biografie Paul Häfliger
Dokumente von und über Häfliger, Paul in der Datenbank Dodis der Diplomatischen Dokumente der Schweiz
Einzelnachweise |
↑ abc Aus der Urteilsverkündung im I.G.-Farben-Prozess Zitiert bei: Wollheim Memorial aus Das Urteil im I.G.-Farben-Prozess. Der vollständige Wortlaut. , Offenbach am Main, Bollwerk 1948, S. 100f.
↑ Häfliger, Paul in der Datenbank Dodis der Diplomatischen Dokumente der Schweiz
Personendaten | |
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NAME | Häfliger, Paul |
ALTERNATIVNAMEN | Häflinger, Paul Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | schweizerisch-deutscher Unternehmer, Vorstandsmitglied der IG Farben und verurteilter Kriegsverbrecher |
GEBURTSDATUM | 19. November 1886 |
GEBURTSORT | Steffisburg |
STERBEDATUM | 15. November 1950 |
STERBEORT | Mühlheim am Main |